Über Norbert Spangenberg

„Der wichtigste Ratschlag, den ich Ratsuchenden geben kann, besteht darin, dass sie darauf achten sollten, inwieweit sie sich angenommen und verstanden fühlen. Denn Patient und Therapeut stellen ein Paar dar, dass gerade wegen möglicherweise auftauchenden schwierigen und zum Teil angstbesetzten Themen gut miteinander auskommen sollten.“

Norbert Spangenberg

Zwar würde ich selbst mich mittlerweile als einen eher erfahrenen Therapeuten einschätzen, doch auch ich kann nicht jedem Patienten gleichermaßen gerecht werden. Die Gruppentherapie sowie die Paar- und Familientherapie, Besonderheiten meiner Praxis, sind besonders anspruchsvolle Felder psychoanalytischer Therapie. Solche interpersonellen Behandlungsformen sind besonders effektiv, können aber bei mangelhafter Professionalität auch auf die Beziehungen zerstörerisch wirken. Mir ist es ein inneres Anliegen, speziell diese noch wenig professionalisierten Felder der Psychoanalyse weiterzuentwickeln. Vor allem hier gilt es für Sie als Ratsuchende/r, gründlich hinzuschauen und einem unguten Gefühl oder leisem Zweifel innerlich Raum zu geben.

Privatdozent Dr. med. habil. Dr. rer. soc.

Norbert Spangenberg

Facharzt für psychosomatische Medizin, Psychotherapie, Psychoanalyse, Gruppenanalyse, Paar- und Familientherapie, Supervision.

Biografie

Privatdozent (Habilitation zum Thema „Familienkonflikte essgestörter Patientinnen“), Facharzt für Psychosomatische Medizin

seit 1997 Dozent am Institut für Psychoanalyse der DPG Frankfurt/M., und Leiter der Ambulanz des Instituts

1995 – 1997 Vertretung der C3-Professur für Psychoanalyse am Institut für Psychoanalyse der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

1989 – 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sigmund-Freud-Instituts

seit 1983 dort Leiter der Psychotherapie-Station und der psychotherapeutischen Ambulanz

1979 – 1987 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Psychosomatische Medizin der Universität Gießen

von 1972 – 1979 ärztliche und psychotherapeutische Tätigkeit in der Entwicklungshilfe (Algerien) und der Betreuung von Randgruppen (Projektleitung: Prof. Horst Eberhard Richter, Gießen)

Aktuelle Forschungsschwerpunkte: 
Psychoanalytische Konzeptforschung, Psychoanalyse im sozialen Feld, psychoanalytische Kulturtheorie. Zahlreiche Veröffentlichungen zu dieser Thematik.


Sehr geehrte PatientInnen,

Wünschen Sie eine nach heutigen Standpunkt der Wissenschaft eine gründliche Diagnose über ihre Symptome, ihre Persönlichkeitsstruktur usw.? Haben Sie Interesse daran, zu verfolgen, ob ihr Behandlungsverlauf erfolgreich ist?

Meine Praxis ist eine der ersten dieser Art, die an einem Modellversuch der Universität Kassel teilnehmen wird, um die Versorgungsqualität von Psychotherapiepatienten in unterschiedlichen Ambulanzen und Praxen zu untersuchen.

Die Psychotherapie als Behandlungsform nimmt innerhalb des medizinischen Versorgungsystems eine Ausnahmestellung eine insofern, als sie tatsächlich ohne teure Eingriffe, ohne Medikamente auskommt, sondern lediglich, wie Freud sagte, einen Austausch mit Worten darstellt, also nichts anderes als ein Gespräch. Das macht sie in den Augen der Organmedizin und auch der Öffentlichkeit verdächtig.

In der Vergangenheit gab es oft Versuche, die Psychotherapie als Kassenleistung entweder ganz abzuschaffen oder nur auf Kurztherapie zu beschränken. Viele Forschungsergebnisse haben dem entgegengewirkt und zeigen können, dass gerade psychotherapeutische Langzeitbehandlungen besonders effektiv sind. (Dabei gibt es keine mir bekannten Länder, bei denen die Psychotherapie über Kasse so großzügig geregelt ist wie hier in Deutschland.)

Speziell die Gruppentherapie als bedeutsame Behandlungsform hat mit dem chronischen Vorteil zu kämpfen, eine Art „Massenabfertigung“ zu sein. Nach meinem klinischen Eindruck ist genau das Gegenteil der Fall. Mein Gefühl ist, dass die meisten PatientInnen in einer Gruppenbehandlung bessere Behandlungserfolge erzielen. Das ist auch der Grund, warum ich mich in den letzten Jahren sehr stark auf Behandlung in Gruppen konzentriert habe und es ist mir ein inneres Anliegen, gegen dieses Vorurteil anzukämpfen.

Deswegen habe ich mich einem Projekt der Universität Kassel unter Leitung von Professor Dr. Cord Benecke angeschlossen, die mit einer sehr ausgeklügelten Methodik Patienten vor einer Behandlung eine Eingangsdiagnostik unterziehen, um dann auch den therapeutischen Verlauf, also den Behandlungserfolg durch wiederholte Befragungen alle halbe Jahre dokumentieren zu können.

Die Teilnahme ist natürlich freiwillig, obwohl ich nicht verhehlen möchte, dass es mein Wunsch wäre, wenn die Mehrzahl der Patienten daran teilnehmen würden, da dann die Studie natürlich auch besonders repräsentativ ist.

Die Daten werden in Kassel ausgewertet und können in Form von sehr übersichtlichen kleinen Diagrammen eingesehen werden und mit mir besprochen werden.

Die Fragen des Datenschutzes sind mit dem Datenschutzbeauftragten der Universität Kassel abgeklärt worden.

Falls Sie weitere Fragen dazu haben, bin ich gerne bereit, Ihnen Auskunft zu geben, oder auch den Kontakt zu den Mitarbeitern der Universität Kassel herzustellen.

Meine Praxis nimmt an einem bundesweiten wissenschaftlichen Projekt zur Qualitätssicherung von der Arbeit in psychotherapeutischen Praxen teil. Hier verfolge ich die spezielle Fragestellung des Therapieerfolges von Patienten, die durch Gruppenpsychotherapie behandelt werden.

Das Projekt findet an der Universität Kassel unter der Leitung von Prof. Dr. Cord Benecke statt, und beinhaltet, dass Patienten möglichst frühzeitig (vor oder nach ihrem Erstgesprächstermin) als Teil unserer Routinediagnostik – wissenschaftlich fundierte Fragebögen ausfüllen.

Ich möchte Sie bitten, am Projekt teilzunehmen. Das bedeutet, dass die Erhebung Ihrer Routine-Fragebögen an die Universität Kassel delegiert würde. Wenn Sie grundsätzlich einverstanden sind, würde ich Ihre E-Mail-Adresse verschlüsselt an die Universität Kassel übermitteln und Sie bekommen dann von der Projektleitung eine E-Mail mit genaueren Informationen und einem Link zu einem Online-Fragebogen. Sie können sich dann immer noch gegen eine Teilnahme entscheiden. Auch Patienten, die sich gegen diese Fragebogenuntersuchung entscheiden sollten, müssen mit keinerlei Nachteil in der Behandlung rechnen.

Für die Qualitätssicherung wäre es wichtig, dass Sie den Bogen möglichst zeitnah vollständig ausfüllen.

Wer sich ausführlicher informieren will, kann dies über die beigefügte Darstellung der Methodik und auch anhand einer Beispielauswertung einen Eindruck davon bekommen, wie die Ergebnisse für Patienten in verständlicher Weise präsentiert werden.

Danke.